Unter dem Begriff „Sehschule“ versteht man eine Spezialsprechstunde, in der Orthoptisten in Zusammenarbeit mit Augenärzten Augenbewegungsstörungen (z.B. Schielen und Augenzittern), Sehschwächen und alle damit zusammenhängenden Krankheitsbilder behandeln.
Die Orthoptisten verfügen über spezielle Kenntnisse der Früherkennung und Behandlung von Sehschwächen und Schielen bei Kindern. Sie sind in der Lage die Untersuchung dem Alter und dem Entwicklungsstand des Kindes anzupassen.
In unserer Sehschule betreuen wir Kinder in allen Fragen rund um das Organ Auge und das Sehen. Auch Erwachsene mit Schielstellung bzw. Augenbewegungsstörungen werden behandelt. Es obliegt der Orthoptisten, die Untersuchung und Behandlung patientengerecht zu gestalten. Insbesondere bei Kleinkindern bedarf dies spezieller Massnahmen und grosser Einfühlsamkeit und Geduld.
Lernschwächen können mit dem schlechten Sehen Ihres Kindes zusammenhängen. Im Kindergarten und in der Schule sind fehlsichtige Kinder klar benachteiligt. Schlechte Noten sind deshalb nicht immer ein Zeichen von Unwissenheit. Sie entstehen möglicherweise dadurch, dass Zahlen und Buchstaben durch Wahrnehmungsstörungen nicht richtig erkannt und deshalb falsch wiedergegeben oder verwechselt werden.
Deshalb haben manche Kinder Schwierigkeiten beim Rechnen und Schreiben und können oft nicht flüssig lesen. Sind die Kinder nicht in der Lage richtig von der Tafel zu lesen, versuchen sie es beim Nachbarn – wirken so undiszipliniert und stören den Unterricht.
Sehfehler sollten so früh wie möglich erkannt und behandelt werden. Geschieht dies nicht, kann eine normale Sehentwicklung nicht mehr erfolgen und möglicherweise eine lebenslange Fehlsichtigkeit entstehen.
Vereinbaren Sie bei Auffälligkeiten einen Termin und lassen Sie sich von uns beraten.
Die Fehlstellung beider Augen zueinander wird Schielen genannt. Der medizinische Fachausdruck hierfür lautet Strabismus. Die Strabologie ist eine Spezialdisziplin der Augenheilkunde. Sie untersucht alle Arten und Auswirkungen des Schielens, die aus Störungen des Gleichgewichts der Augenmuskeln resultieren.
Viele Eltern haben Sorgen, dass ihr Kind schielt, da bei vielen Säuglingen aufgrund der ausgeprägten Lidhautfalte im Vergleich zur noch kurzen Nase ein Schielen vorgetäuscht werden kann. Hinzu kommt, dass im ersten Lebensjahr bei Ermüdung, also kurz vor dem Einschlafen, Schielen ein normaler Befund sein kann.
Wichtig ist es, diese Befunde von einem dauerhaften Schielen zu unterscheiden. Erwachsene mit neu aufgetretenem Schielen nehmen in der Regel Doppelbilder wahr. Kinder äussern dagegen meist keine Beschwerden. Das Gehirn unterdrückt bei ihnen häufig den Seheindruck des schielenden Auges. Dies kann unerkannt zu einer Sehschwäche (Amblyopie) des schielenden, aber ansonsten anatomisch gesunden Auges führen.
Durch eine frühzeitige Erkennung einer Fehlstellung der Augen können lebenslange Beschwerden verhindert werden.
Bereits im Säuglingsalter können dank einfacher Untersuchungen zuverlässige Aussagen getroffen werden, ob und wie sich das Schielen beim Kind entwickelt.
Je nach Ursache der Schielstellung bestehen unterschiedliche Behandlungsmöglichkeiten. Eine Schielstellung kann durch eine Fehlsichtigkeit, meist Weitsichtigkeit, ausgelöst werden und kann in diesem Fall durch die Verordnung einer Brille korrigiert werden. Durch eine rechtzeitige Diagnose einer bereits bestehenden Sehschwäche kann durch eine Abdecktherapie das schwächere, schielende Auges trainiert werden und eine dauerhafte Sehschwäche verringert oder verhindert werden. Dabei gilt, je früher mit der Therapie begonnen wird, desto besser sind die Erfolgschancen. Wenn konservative Massnahmen allein nicht ausreichend sind, z.B. wenn der Schielwinkel sehr gross ist, kann eine Schieloperation erforderlich sein, um das beidäugige Sehen zu verbessern.